Längst sind die blauen Flaggen mehr als zu einer Werbemaßnahme für eine Blumenschau geworden; die BUGA ist der Inbegriff für ein Wirtschaftsförderprogramm für das Mittelrheintal. Damit dies gelingt, bedarf es jedoch einer ganzheitlichen Vision sowie einer weitsichtigen Organisation und Planung, ist Mike Weiland, Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Loreley und Fraktionsvorsitzender im VG-Rat, überzeugt. Im Gedankenaustausch in der Fraktion wurde nun klar: Mit dem Rheinsteig, den Burgen, dem Naturerlebnis rund um die Mittelrheinkirsche, dem Kultur- und Landschaftspark Loreley sowie der Freilichtbühne sind die optimalen Voraussetzungen für eine erfolgreiche BUGA gegeben; unter dem Stichwort Qualitätstourismus gilt es, diese zu entwickeln und zu nutzen. „Bei allen Entscheidungen, die wir heute treffen, müssen wir uns fragen, welche Auswirkungen sie morgen – oder eben 2029 – haben. Andersherum müssen wir uns ebenso wissen: Wie soll unsere VG Loreley 2029 aussehen? Von diesem Bild lassen sich dann konkrete Handlungsschritte ableiten.“

Tourismus

Keine der 22 Gemeinden und Städte in der VG Loreley darf bei einem ganzheitlichen Konzept für die Region vergessen werden, dass laut Mike Weiland weit über das BUGA-Jahr 2029 hinaus für die Heimat im Sinne der Gastronomie und Unternehmen wirken muss.

Hierfür hat Mike Weiland, Gründungsmitglied der BUGA-Freunde, auch schon einige Ideen: Der Nahverkehr rechts und links des Rheins muss nicht nur besser werden; in allen Gemeinden, insbesondere an den Bahnhöfen muss es E-Ladestationen für Räder und Autos geben. Wassertaxen sollen die Mobilität ergänzen. Im Zuge der Digitalisierung müssen BUGA-Attraktionen und Übernachtungsmöglichkeiten über eine eigene App buchbar sein, gleiches müsse für touristische Einrichtungen in der VG gelten. All diese Elemente können nur ein Grundstein für eine Gesamtkonzeption sein, die BUGA als Anlass zu nehmen, die Region und vor allem die Verbandsgemeinde Loreley weit über das Jahr 2029 hinaus als eine der modernsten im Land und zukunftsgerichtet aufzustellen. „Wir brauchen bis dahin eine lückenlose und flächendeckende Breitband- und Mobilfunkversorgung. Hier gilt es, anzupacken, damit man mit modernem Online-Service in Verwaltung und den Unternehmen aufwarten und die Chancen dieser Zeit nutzen kann“, so Mike Weiland.

Caritas

Beim Besuch in der Caritas-Werkstatt St. Goarshausen ergaben sich für Mike Weiland bereits einige konkrete Ansatzpunkte, wie Verwaltung, Unternehmen, Einrichtungen und Schulen künftig enger zusammenarbeiten können. Diese Ideen will Mike Weiland weiter verfolgen.

Der Wegfall der Großveranstaltung ‚Tal total‘ solle künftig durch einen BUGA-Tag ersetzt werden, um die regionale Identität zu stärken. „Keine der 22 Gemeinden und Städte in der Verbandsgemeinde darf vergessen werden“, betont Mike Weiland und hier sei leider noch einiges zu tun. Auch die Mittelrheinbrücke müsse möglichst schnell, die alternative Bahntrasse so schnell wie möglich, umgesetzt werden, um Tourismus und Wirtschaft weiter voranzubringen.

Wichtig sei bei alledem, motiviert und kreativ voranzugehen; Investitionen in eine Zukunft zu tätigen. Hierbei kommt den Gastronomen eine entscheidende Rolle zu. „Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, mit ihnen im Gespräch zu bleiben. Die Gastronomen sind einer der wichtigsten Akteure, wenn es um das Gelingen der BUGA geht. Daher ist es Aufgabe von Politik und Verwaltung, sie nach besten Möglichkeiten zu unterstützen.“ Den Worten will Mike Weiland auch Taten folgen lassen und als neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley im Falle seiner erfolgreichen Wahl am 15. März 2020 unter anderem ein aktives Unternehmer-Netzwerk ins Leben rufen, mit dem man einige Aktionen und Events umsetzen kann. Die Tür der Verbandsgemeindeverwaltung müsse für ideenreiche Unternehmen, die noch dazu bereit sind, sich in der Verbandsgemeinde zu engagieren, weit offen stehen. Gleiches gelte selbstverständlich für den Bürgermeister als deren Ansprechpartner. Wie ein roter Faden zieht sich bei allen Gesprächen mit Betrieben in der Verbandsgemeinde das Problem des Fachkräftemangels durch. Durch konkrete Zusammenarbeit mit Verwaltung und Unternehmen sowie unter Einbindung der Schulen muss man hier künftig nach Weilands Ansicht zusammen an die Sache herangehen: „Die heutigen Schüler sind die Fachkräfte von Morgen!“ Man müsse der jungen Generation heute auch die Arbeit und die Heimat vor Ort schmackhaft machen.

Mehr „Wir-Gefühl“ fordert Mike Weiland und sieht hierbei auch die neu zu gründende Tourismusorganisation der VG Loreley in der Pflicht: „Wir müssen durch eine genaue Aufgabenbeschreibung der Gesellschaft dafür sorgen, dass alle Tourismusgemeinden von Kaub bis Braubach mitmachen und sich vor allem auch durch die Gesellschaft gut vertreten fühlen. Jede Gemeinde muss das Gefühl haben, hiervon zu profitieren. Dafür will ich eintreten!“

Insgesamt wünscht sich Weiland einen kommunalen Aktionsplan. Dieser ermögliche, konkrete Schritte, Aufgaben und Zuständigkeiten verbindlich festzuzurren und so möglichst effizient alle beteiligten Akteure, von den Ortsgemeinden, Vereinen, dem Zweckverband über die Loreley Touristik, die Verbandsgemeindeverwaltung, die BUGA-Freunde, die Gastronomen und Winzer und nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger, in den Gestaltungsprozess bis zur BUGA einzubinden. „Wir müssen als VG Loreley auf den BUGA-Zug aufspringen, bevor er schon abgefahren ist“, so Mike Weiland.

Und diese Vernetzung, das gemeinsame Gespräch, macht so einiges möglich: So wurde in der Vergangenheit infolge der BUGA-Konferenz der SPD Loreley eine Lotsin bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Rhein-Lahn-Kreises eingeführt, die Gastronomen und Touristikern über bürokratische Hürden hinweghilft. „Und genau eine solche Arbeitsweise ist es, die ich pflegen will, und die wir brauchen, um unsere VG Loreley zukunftsorientiert zu entwickeln: Kurze Wege, gute Organisation und Gestaltungswillen“, bekräftigt Mike Weiland.